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Nur jeder vierte Angestellte (27 Prozent) konnte in einer repräsentativen Umfrage des Stellenportals Indeed mit dem Begriff „Industrie 4.0“ etwas anfangen. „Auch in den Lehrplänen fehlen digitale Lernmethoden noch vielfach", sagt Gottfried Steger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Eckert Schulen in Regenstauf bei Regensburg. Bayerns größter privater Bildungsträger will deshalb zum Schrittmacher werden für die Kompetenzen, die Fachkräfte künftig in Deutschland brauchen.
Bereits bisher ist die „Smart Factory“, die intelligente Fabrik mit einem extrem hohen Grad an Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung, integraler Bestandteil beispielsweise in der Techniker-Weiterbildung. Die Teilnehmer lernen unter anderem in vier hochmodernen High-Tech-Laboren, in die das Unternehmen rund eine Million Euro investierte. Intelligente und von den Schülern programmierte Maschinen, an denen Werkstücke selbst durch eine Fertigungsstraße navigieren, gehören inzwischen ebenso zum Lernalltag wie interaktive Wissenstests.
Digitale Lernmethoden bereits heute Wirklichkeit
Auch digitale Lernmethoden und Arbeitsverfahren sind bei Eckert bereits heute Standard: Dazu gehört beispielsweise die 3D-Fertigung im technischen Bereich. In der Ausbildung von Pharmazeutisch-Technischen oder Medizinisch-technischen Radiologie-Assistenten setzen die Dozenten zum Beispiel auf Anwendungen, mit denen sich mittels Smartphone der menschliche Körper individuell und interaktiv erforschen lässt. Angehende Bautechniker könnten heute mit einer Virtual-Reality-Brille - einer Art Spezialbrille, in der ein Smartphone befestigt wird, bereits virtuell durch Gebäude steuern.
Auch die Fachkräfte von heute brauchen Kompetenz 4.0 zum Erfolg im Job
Digitalisierungsexperte Steger sieht noch eine weitere Herausforderung: Nicht nur die Techniker, Industriemeister und Co. von morgen, die in der digitalen Welt aufwachsen („Digital Natives“), brauchen die Kompetenz 4.0. Auch die Älteren, die so genannten „Digital Immigrants" benötigen dieses Wissen. Beim Tag der offenen Tür sei es gelungen, mit vielen Experimenten, Vorführungen, Praxis-Workshops und hohem Erlebnisfaktor rund 2.000 Menschen für dieses Thema zu begeistern.
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